Sich vergleichen macht unglücklich

Bleibe bei dir

Wer glaubt, man könne sich über den Vergleich mit anderen optimieren, passt sich an und verliert sich selbst.

Sich mit anderen Menschen vergleichen macht am Ende nur unglücklich.

Wir vergleichen uns von Kindesbeinen an mit anderen Menschen. Oft sind es die Eltern und Erzieher, die uns gewollt oder ungewollt mit Gleichaltrigen verglichen haben. Der Vergleich ist in gewisser Weise ein Appell an unsere sozialen Instinkte, die nach Integration streben.

Wir wollen nicht außen vorstehen,  sondern suchen unser Glück und Heil in einer Gemeinschaft, die uns aufgenommen hat. Mittlerweile gibt es dazu auch Untersuchungen aus der Neurophysiologie.

Diese Vergleiche durch andere sind ein unfreundlicher Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir nicht ok sind, wie wir sind. Wir befürchten, ausgeschlossen zu werden – und wir versuchen uns automatisch anzupassen.

Das betrifft einerseits unsere menschlichen Qualitäten sowie unsere Leistungen in der Schule. Schulnoten sind einfach zu vergleichen. Ich hatte eine Klientin, bei der die Schulzeugnisse aller vier Geschwister nebeneinandergelegt und verglichen wurden. Anschließend musste jedes Geschwisterkind der Mutter ihre schlechten Noten erklären
 

Vergleiche können – nicht nur für Kinder – die Hölle auf Erden sein.

Die meisten von uns sind sich gar nicht bewusst, dass und wieviel sie sich mit anderen vergleichen. Das bedeutet auch, dass sie gar nicht merken, warum sie sich nur selbst schaden und ihr Selbstwertgefühl darunter leidet.

Sich nicht mit anderen vergleichen

Natürlich können wir uns in vielerlei Hinsicht vergleichen. Zu den Top 5 des Vergleichens gehört unser Körper. Seinen eigenen Körper mit dem Körper eines anderen Menschen zu vergleichen ist relativ einfach, gerade im Sommer. Am besten am Strand.

Egal wie man aussieht oder gebaut ist: es gibt immer jemanden, der weniger Falten hat, straffere Haut, flacherer Bauch. Muskulösere Oberarme, breitere Schultern. Kräftigeres Haar, größere Brüste. Leider vergleichen wir uns nur diejenigen, die uns runterziehen.

Es gibt immer auch welche, die noch mehr Falten haben oder noch mehr Altersflecken. Doch die wollen wir nicht sehen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Statusdenken, Klamotten, intellektuelle und künstlerische Fähigkeiten, Muttersein, Vatersein, Karriere. Ja selbst spirituelle Menschen, die sich von irdischen Werten zu distanzieren  versuchen, vergleichen sich mit anderen spirituellen Freunden: „Marion ist schon viel weiter (erleuchteter) als ich.“

Wenn wir uns vergleichen, denken wir uns auf eine Skala ans negative Ende. Panik bricht aus, denken, dass wir nichts wert sind und befürchten, dass uns unser Partner verlassen wird.

Sich vergleichen machen nicht nur klein, sondern hinterlässt auch ein Gefühl der Leere.

Doch wer ehrlich mit sich ist, dürfte sich kaum am äußersten positiven Ende der Skala zu positionieren. Denn es gibt immer Menschen, die noch mehr Falten haben, die noch reicher sind, die noch besser kochen, die noch liebevoller mit ihren Kindern umgehen.

Wenn wir uns auf dieser Skala ehrlich einordnen würden, hätten wir einen Platz irgendwo in der Mitte. Was sagt das über uns aus?

 

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Sich vergleichen - aus einem Gefühl der Leere

Unser Verstand – unser Geist – arbeitet daran, uns selbst schlecht zu machen. Das klingt im ersten Moment absurd: weil es uns damit schlecht geht.

Doch ist es ein weitverbreiteter Irrtum zu glauben, unser Verstand und Geist würde für unser Wohlbefinden sorgen.

Unser Geist arbeitet daran, dass wir unbeschadet durchs Leben kommen. Das ist etwas anderes.
 
Und wenn wir uns vergleichen, geht es uns schlecht – so soll es sein. Denn wenn es uns schlecht geht, werden wir aktiv und wollen das ändern. Das damit verbundene Unwohlsein ist der Antreiber für unsere nächsten Anstrengungen, uns zu optimieren. So macht es Sinn.
 

„Dein Neid ist mein Antrieb!“ lautet ein selbstgefälliger Spruch. Ja, Neid und Vergleiche sind ein Motor unserer Gesellschaft. Leider bleibt dieses Motiv nicht auf unser Berufsleben beschränkt, sondern reicht bis ins Privatleben hinein.

Menschen, die sich vergleichen, vergleichen natürlich auch ihre Beziehung und sehen viele Paare, die zumindest nach außen hin eine glückliche beziehungsweise glücklichere Beziehung führen.

Für manche mag es ein Ansporn sein und sie stecken viel Energie in ihre Beziehung, um glücklicher zu werden. Aber andere Menschen zermürbt dieser Vergleich eher und es entsteht in der Beziehung Frust-Distanz. Der Vergleich der eigenen Beziehung mit der von anderen Partnerschaften verhindert emotionale Nähe.

Alles, was wir bei anderen Menschen und Beziehungen sehen, funktioniert nur dort und nicht zwangsläufig bei uns.

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Viele Personen haben mittlerweile durch neurotisches Vergleichen jegliches Selbstwertgefühl verloren und es ist fast nicht mehr möglich, emotionale Nähe mit dem Partner herzustellen.
 
Wenn wir „gezielt“ nach Menschen Ausschau halten, die uns schlechter dastehen lassen, könnten wir genauso gezielt nach Menschen Ausschau halten, die uns durch besser dastehen lassen.
 
Aber das tun wir nicht. Das überlassen wir den Narzissten, die keinen anderen weit und breit finden, der es besser macht als sie.
 

Auch wenn uns das Vergleichen in unserer Kindheit beigebracht wurde, könnten wir heute als Erwachsene damit aufhören. Wir selbst vergleichen uns mit unseren Mitmenschen, und wir selbst haben es in der Hand, selbstverantwortlich damit aufzuhören und unser Selbstvertrauen zu stärken.

Es liegt in unserer Hand, ob wir menschlich reifen oder nur alt werden wollen.

Warum wir uns mit anderen vergleichen

Der Vergleich mit den „falschen“ Personen (die uns runterziehen) ist eine Art Schutzmantel, den wir uns im Laufe unseres Lebens angezogen haben. Der Vergleich macht uns klein, klitzeklein. Unter einer Art Deckmantel von Unwichtigkeit und Bedeutungslosigkeit finden wir einen Rückzugsraum fern von allen Ansprüchen. Den überzogenen Ansprüchen der anderen und auch unseren Selbstansprüchen.
 

Eine laut ausgesprochene ‚Selbstanzeige‘ wie „Ich bin zu doof dafür“ nimmt unseren Kritikern den Wind aus den Segeln. Das betrifft auch den inneren Kritiker, der überzogene Selbstansprüche anmahnt.

Auf der einen Seite verschafft uns das Sich-Selbst-Schlechtmachen eine Knautschzone vor überhöhten Ansprüchen. Auf der anderen Seite raubt uns der Vergleich unser Selbstvertrauen.

Perfektionismus und rastloses Leben

Sich vergleichen bedeutet fast immer, auf verlorenem Posten zu stehen. Obwohl das Gegenteil erreicht werden soll: Ein Platz auf dem Podest.
 

Es ist wie mit dem Perfektionismus. Viele von uns wollen perfekt sein, ohne wirklich genau zu wissen, was Perfektion am Ende bedeutet.

Vielleicht hat man etwas gut erledigt, vielleicht sogar super gut, aber „leider ist es nicht perfekt geworden“. Wir vertrösten uns selbst und andere, es
beim nächsten Mal besser zu machen.

Gut genug statt perfekt

von Franz Grieser / Junfermann Verlag – 18 Euro (Print + eBook).

Der erste Schritt zu einem glücklichen Leben kann es sein, seinen Perfektionismus loszulassen. Dafür muss man auch aufhören, sich mit andern Menschen zu vergleichen.

Ein Buch für Menschen, die sich selbst gern coachen wollen.

Je mehr wir uns anstrengen und etwas perfekt machen wollen, ohne dass es gelingt, desto mehr nagt es an unserem Selbstvertrauen: „Verdammt! Wieder nicht geschafft! Dann eben beim nächsten Mal.“

Wer nach Perfektion strebt, wird mit einem rastlosen Leben bestraft.

Wie aufhören sich zu vergleichen?

Wir vergleichen uns dort mit anderen Menschen, wo unsere Werte und Fähigkeiten ins Spiel kommen. Zum Beispiel Status, Gesundheit, Körper, bestimmte Fähigkeiten wie Musikalität usw.  Wir haben bei diesen anvisierten Werten und Fähigkeiten ein bestimmtes Ziel vor Augen, die wir stärken wollen.

Bei diesen Werten vergleichen wir uns ständig mit anderen, die diese Werte besser als wir zu verkörpern scheinen. Menschen, zu denen wir aufschauen und die wir beneiden. Vielleicht idealisieren für ihre Fähigkeiten. Wir vergleichen uns zwar vordergründig auf einer sachlichen Ebene, aber leider trifft uns jeder Vergleich auf der emotionalen Ebene.

Er zwingt uns zu mehr Anstrengungen: Mehr Faltencreme, mehr Überstunden für mehr Geld für teurere Klamotten für exklusiveren Urlaub für mehr Anerkennung für mehr Liebe und für mehr Gebete: Lieber Gott, gib auch mir das, was du den anderen gegeben hast.

Diese 4 Tipps helfen dir, das Vergleichen zu stoppen.

Tipp 1

Stell dir vor, du würdest auf einer einsamen Insel leben. Außer dir gibt es keinen Menschen. Wie würdest du leben, um glücklich zu sein? Wie würde dein Leben aussehen und wie groß wäre die Erleichterung, dich nicht mehr mit anderen Menschen vergleichen zu können? Welche Dinge würdest du anders anpacken?
 
Und spürst du bei dieser Vorstellung vielleicht auch, wie sehr das Bedürfnis, bestimmte Dinge perfekt zu machen, mit dem Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung verbunden?

Tipp 2

Es ist also eine Frage der Werte von Anerkennung und Wertschätzung. Wer bestimmt deine Werte? Du selbst bist es. Wenn du dich nicht länger mit anderen Menschen vergleichen willst, dann werde dir deiner Werte bewusst und auch deiner Fähigkeiten. Geh einmal in dich und frage dich, wie stehst du da und wieviel kannst du  – ohne Vergleich?

Tipp 3

Beobachte dich im Alltag, wann du dich mit wem vergleichst. Welche Werte und welche unerfüllten Bedürfnisse stecken dahinter? Welche Bedeutung haben die Dinge für dich, bei denen du dich vergleichst? Welche Werte verkörpern die Menschen, mit denen du dich vergleichst und die du toll findest?

Tipp 4

Werde dir bewusst, dass du beim Vergleich immer einen Schritt in der Zukunft machst oder den Kontakt mit dir in der Gegenwart verlierst. Wenn du deine grauen Haare mit denen eines Freundes vergleichst, verlierst du den Kontakt zu dir und der Gegenwart.

Du bist im Geist bei deinem Freund und kannst gar nicht sehen, was du jetzt – hier und heute – hast. Wer du bist. Was du machst. Wofür du dich begeistert. Wofür du lebst. Jetzt.

Du lebst in der Zukunft. Ohne Garantie, diese zu erleben. Bleib im Hier und Jetzt und genieße das, was du hast. Wenn du das wirklich siehst, dann brauchst du nicht mehr. Du bist genug und du hast genug.

Der Vergleich macht dich nicht nur klein, sondern hinterlässt auch ein Gefühl von Leere.
 
Vergleiche machen nicht nur unglücklich, sondern auch leer. Du fühlst dich minderwertig und wunderst dich über deine Eifersucht und die Angst, den Partner zu verlieren.

Bleib bei dir

Es geht letzten Endes nicht um den Vergleich, sondern um das Vergleichen.

Was ist der Unterschied? Beim ‚Vergleich‘ geht es um verschiedene Werte: Schönheit, Jugendlichkeit, Vermögen, Karriere und um andere Werte. Und du hast beim Vergleich das Gefühl, dass du an einem Ziel zu arbeiten. Du glaubst, dich durch den Vergleich besser optimieren zu können.

Aber es passiert genau das Gegenteil, denn durch den Vergleich schwächst du dein Selbstbewusstsein. Du bleibst stehen und entwickelst dich nicht weiter. Du bleibst klein. Ohne Selbstwertgefühl, ohne innere Stärke. Denn alle anderen haben’s drauf. Nur du nicht. Es ist die Hölle.

Ständiges Vergleichen mit anderen Menschen kann die Hölle sein.

Höre lieber heute als morgen auf dich zu vergleichen. Komm zu dir selbst und entdecke deine hinreißende Persönlichkeit ohne Vergleich. So wird der Blick wieder frei für dich selbst und auch für deinen Partner. Ohne krititsche Vergleiche auch des Partners mit anderen attraktiven Menschen bist du auch viel seltener enttäuscht.

Selbst wenn du dich Stück für Stück zu einem imaginären Optimum hinentwickelst, könnte trotzdem auf deinem Grabstein stehen: „Leider hat sie die Pausenbrote für ihre Kinder nicht so gesund zubereitet wie ihre Freundin Bea.“

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